In seiner Eröffnungsansprache dankte Knoll vor 150 Schülerinnen und Schülern des achten Jahrgangs allen Organisatoren für ihr Engagement und für den Aufbau der Fotowände. Außerdem hob er hervor, dass anspruchsvolle Schulprojekte – wie beispielsweise diese Ausstellung – nur mit der Unterstützung außerschulischer Kooperationspartner zu verwirklichen seien.
Namentlich erwähnte er in diesem Zusammenhang Reinhard Stolle, Mitarbeiter des Aktionszentrums 3. Welt, auf dessen Vermittlung diese Ausstellung Station in der IGS macht und Schülern, Lehrern und interessierter Öffentlichkeit Gelegenheit bietet, sich Eindrücke vom harten Leben Minderjähriger in Elendsquartieren zu verschaffen.
Außerdem hieß Knoll den bekannten Buchautor Lutz van Dijk aus Kapstadt zur Ausstellungseröffnung willkommen und sagte, dass er seit zehn Jahren während seiner Lesereisen durch Europa immer wieder Abstecher nach Osnabrück unternehme und an diesem Vormittag bereits zum zweiten Mal an der IGS zu Gast sei.
Van Dijk, so Knoll weiter, habe sich vor vielen Jahren entschlossen, seinen Wohnsitz von Amsterdam nach Kapstadt zu verlegen, um dort mit Hilfe von Freunden und Unterstützern „HOKISA“ (Home for Kids in South Africa) zu gründen – eine Organisation, die Aidswaisen und verarmten Kindern Heimat, Hoffnung, Schutz und Geborgenheit geben möchte.
Auch David Stolle, Neuntklässler der IGS und Kapstadtreisender, begrüßte Knoll gesondert und kündigte an, dass er im Wechsel mit van Dijk über den Alltag von Kindern und Jugendlichen an einem der südlichsten Zipfel der Erde anhand eigener Erfahrungen berichten werde.
Aufgefallen seien ihm auch die erheblichen Unterschiede zwischen Wohlhabenden und Armen. „Wer dort Geld hat, führt ein gutes Leben und muss auf nichts verzichten – ist man hingegen arm, darf man nicht allzu viel vom Leben erwarten“, betonte er. Besonders deutlich geworden sei ihm dies während eines Brandes in einem Township, dessen Augenzeuge er zufällig geworden sei, sagte er. Zwar habe er die Feuerwehr ausrücken und zum Brandort vorrücken sehen; gewundert habe ihn allerdings sehr, dass man den Brandherd nicht mit Löschwasser bekämpft habe, weil den Män-nern der Feuerwehr anscheinend nur daran gelegen gewesen sei, ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude zu verhindern. Leidtragende unter dem Totalverlust ihrer Bleibe aber seien – wie so oft – nur die Ärmsten gewesen.
Lutz van Dijk brachte Fakten: „Kinder aus schwarzen Familien sind die Ärmsten der Armen am Kap. Sie haben eine Lebenserwartung von etwa 50 Jahren und nur geringe Aufstiegschancen. Außerdem sind sie am häufigsten Opfer von Missbrauch und Kriminalität. Und: Etwa 500 südafrikanische Kinder sterben Tag für Tag an den Folgen von AIDS. Wäre das in Deutschland so, wäre das ein großer Skandal!“
Bewegt hörten die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen zu – ein sich anschließender Film über van Dijks Organisation in Südafrika veranschaulichte die humanitäre Arbeit des Holländers, indem er dem Elend Gesichter verlieh, zugleich aber auch Anlass zur Hoffnung gab!
Die Schülerinnen und Schüler der IGS wollten gegen Ende der Veranstaltung ihre Solidarität mit den Kindern am Kap ausdrücken und überreichten van Dijk für dessen Arbeit einen Spendenscheck in Höhe von 871, 48 Euro. Dieser dankte allen herzlich dafür.
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