Text und Bilder: Dr. Jann Peyrat
Anfang Juni konnten wir endlich unseren ersten Honig ernten!
Idealerweise entnimmt man Honigwaben am Morgen. Dann hat noch kein frischer Nektareintrag stattgefunden. Die Waben, die zur Honigernte entnommen werden sollen, müssen reifen Honig in den Zellen haben. Das ist er, wenn die Bienen den Zucker enzymatisch weitgehend aufgespalten haben. Dann liegt auch sein Wassergehalt so niedrig, dass eine Gärungsgefahr weitgehend ausgeschlossen werden kann. Da die Enzymaktivität am Bienenstand nicht ermittelt werden kann, dient uns der Wassergehalt zur Beurteilung der Reife. Hier liefert der Verdeckelungsgrad der Honigwabe einen wichtigen Hinweis: Mindestens ⅔ der Fläche sollten verdeckelt sein. Das deutet auf eine ausreichende Reife hin. Am sichersten erfolgt die Wassergehaltsmessung mit einem Honigrefraktometer. Der Messwert sollte unter 18% liegen, die Imkerverbände setzen diesen Wert sogar als verbindliche Obergrenze an.

Um die Waben von den Bienen zu befreien, müssen die Bienen erstmals abgefegt werden. Die bienenfreien Honigwaben haben wir anschließend in eine bienendichte, saubere Kiste gelegt und schnellstmöglich zum Schleuderraum gebracht, damit sie nicht auskühlen und dann schwerer zu schleudern sind.



Vor dem Schleudern haben wir die Honigwaben mit einem Heißluftfön entdeckelt und immer je vier Honigwaben in die Honigschleuder gelegt. Der geschleuderte Honig läuft durch einen Grob- und einen Feinsieb.
Abgefüllt wurde direkt in 25 kg – Hobbocks. Insgesamt betrug die Honigausbeute 25 kg, was der durchschnittlichen jährlichen Honigmenge eines Bienenvolkes entspricht.


Nach einer Ruhezeit von zwei bis drei Tagen wird der Honig mit Hilfe eines Teigschabers oder Klarsichtfolie abgeschäumt und der Honig cremig gerührt. Aufgrund der hohen Raumtemperatur ist unser Honig noch nicht kristallisiert.
Das abschließende Abfüllen in 125g- Sechseckgläser brachte eine Ausbeute von 192 Gläsern!
Kommentar schreiben!