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Wenn Lernen Spaß macht: IGS.
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Gesellschaftslehre Religion Sekundarstufe I Jahrgang Pandas

Pandas besuchen Bergen Belsen

Unsere Gedenkstättenfahrt Bergen Belsen - ein etwas nachdenklicher Bericht.

Am Mittwoch den 04.05.22 sind wir, die Pandas d, nach Bergen Belsen gefahren. Die Busfahrt war toll und mit einem netten Busfahrer. Als wir ankamen, wurden wir mit einer netten Begrüßung empfangen. Erst mussten wir warten doch dann konnten wir Mittagessen. Nach dem Mittagessen konnten wir auf unsere Zimmer und unsere Koffer auspacken. Als wir fertig waren traf sich unsere Klasse zu einem Spaziergang. Wir sahen Pferde und blieben dort für eine Weile. Anschließend liefen wir wieder zurück zur Jugendherberge. Wir hatten dann ein bisschen Freizeit bis wir uns im Seminarraum trafen. Wir haben uns von unseren Klassenkameraden Gegenstände angeschaut und Geschichten angehört, die aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen. Es war sehr interessant und emotional, diese Geschichten und Gegenstände zu sehen und zu hören. Danach gab es auch schon Abendbrot. Nach dem Abendbrot gingen wir auf unsere Zimmer und hatten Freizeit. Später darauf trafen wir uns wieder im Seminarraum, wo ein Mann namens Jonas zu uns kam, welcher mit uns sprach und mit uns arbeitete. Am Abend trafen wir uns draußen und machten eine Rückblickrunde vom Tag. Um 22:00 Uhr war dann Nachtruhe. Man hörte aber trotzdem noch das ein oder andere Tuscheln. Am nächsten Morgen wurden wir von unseren Lehrerinnen geweckt. Wir machten uns fertig für den Tag und gingen anschließend frühstücken. Wir packten uns ein Lunchpaket ein, da wir erst gegen Nachmittag zurückkommen würden. Nach dem Frühstück holten wir unsere Rucksäcke und stiegen in den Bus. Wir fuhren zu einer Rampe, wo früher die Wagons mit den Menschen transportiert und empfangen wurden. Es gab auch einen Wagon, der aus der Zeit kam. Die Wagons waren ziemlich klein, es wurden mehr als 40 Menschen in einem Wagon transportiert. Danach sind wir zu dem Ort gegangen, wo sich früher das Lager befunden hat. Früher mussten die Menschen von der Rampe aus erschöpft zum Lager laufen, welches 5 bis 6 km weit entfernt war. Dies dauerte ca. 3 Stunden. Unsere erste Station war der Heizofen, wo früher die Menschen ihre Klamotten abgeben mussten und sich anschließend duschen konnten. Wenn man fertig war, bekam man durch Zufall eine Kleidung, meist eine fremde. Danach gingen wir zum SS-Bereich. Dort lebte der SS-Mann außerhalb des Lagers mit seinen Kindern, der Zaun war direkt hinter dem Garten wo die Kinder spielten. Eggebrecht zitierte aus Erinnerungen der Befragung: "Wo haben Sie denn gelebt? Im Lager? - Nein außerhalb. - Direkt neben dem Lager? - Ja, neben dem Lager. Der Stacheldrahtzaun war gleich hinter unserem Garten." Etwa 100 Yards entfernt von diesem Garten müssen dann schon die Haufen der Toten im Lager gelegen haben. "Ihre Kinder haben dort gespielt? - Ja, das kann mal gewesen sein. - Sind Sie ein guter Vater? - Ja, natürlich.“ Die Vorstellung darüber hat uns alle traurig gemacht. Danach sahen wir uns Steine an, auf denen stand, welches Lager sich dort befunden hatte. Uns wurde dazu immer erklärt, wie die Umstände im Lager waren und welche Probleme es dort gab, z.B. gab es viele schwangere Frauen im  Frauenlager, die unter schrecklichen Bedingungen ihre Babys zur Welt brachten, oder Mädchen, über die sich lustig gemacht wurde, als sie ihre Periode hatten. Heutzutage können und möchten wir uns solche Erniedrigungen nicht vorstellen. Als nächsten machten wir eine Pause zum Essen, Trinken und Entspannen. Wobei wir ein mulmiges Gefühl hatten, auf einem Massengrab, denn das ist die Gedenkstätte Bergen Belsen, unser Lunchpaket zu essen. Nach der Pause begaben wir uns zu den Massengräbern und Obelisk. Beim Obelisk waren Texte aus den verschiedensten Sprachen über die Opfer, die gestorben sind. Bei den Massengräbern standen meist die Anzahl der Menschen die sich dort drin befanden. Es war sehr krass zu sehen, wie viele Menschen dort begraben sind. Dann gingen wir zum Holzkreuz, wo uns eine fürchterliche Geschichte erzählt wurde. Die Geschichte handelte von einer jungen Frau, die von einem deutschen SS-Soldat vergewaltigt wurde, bevor sie ins Lager kam. Sie schrie und weinte oft. Als sie ihr Baby gebar, starb es einige Tage später. Kaum jemand sprach über das Kind. Die Frau war in tiefster Trauer. Diese Geschichte berührte uns sehr, keiner konnte etwas sagen, es schnürte uns die Kehle zu. Wir gingen weiter zum Gedenkstein von Anne und Margot Frank. Dort waren auch andere Gedenksteine von bekannten Menschen und ein Denkmahl mit Inschriften von Juden geschrieben. Mit Anne Frank haben wir uns bereits im Unterricht auseinandergesetzt, irgendwie identifizierten wir uns mit ihr, weil sie genau so alt war wie wir und vor der Naziherrschaft ein ganz normales Leben führte, sie hatte Wünsche und Träume, eine Vorstellung davon, wie sie ihre Zukunft gestalten möchte und dann das…

Danach gingen wir zu einem Museum. Einige gingen in die Ausstellung, wo sich Bilder, Texte, Videos, Informationen und ausgegrabene Stücke aus der Zeit befanden. Dies war sehr interessant, aber auch sehr traurig zu sehen und zu hören, was die Menschen, die Bergen Belsen überlebt haben, erzählten. Wir kannten niemanden und trotzdem berührten uns die Schicksale. Nach der Ausstellung fuhren wir mit dem Bus zur Jugendherberge zurück. Kaum waren wir da, bekamen wir unsere Handys und gingen auf unsere Zimmer. Es war wichtig erstmal eine Pause zu haben, um das Erlebte zu verdauen, das war gut. Vor dem Abendessen, trafen wir uns alle im Seminarraum mit Jonas und den Lehrerinnen. Wir sprachen über den Tag und erzählten uns, was uns am meisten berührte, dazu nutzten wir Blätter und Steine. Auf den Blättern standen Orte von der Gedenkstätte (die Ausstellung) und jeder bekam einen Stein (nach der jüdischen Tradition) und legte diesen auf den Ort, den wir am bewegendsten fanden. Am Ende des Treffen verabschiedeten wir uns von Jonas. Nach dem Essen trafen wir uns als Klasse im Seminarraum. Wir teilten uns in Gruppen ein und spielten viele tolle und lustige Spiele. Das war super, weil wir wieder voll und ganz bei uns angekommen sind. Danach gingen wir auf unsere Zimmer und hatten noch ein bisschen Freizeit. Zum Tagesausstieg trafen wir uns draußen mit Stiften. Wir schrieben auf, was uns am meisten auf dem Herzen liegt und auf einen anderen Zettel, was wir mit nach Hause mitnehmen würden. Die negativen Zettel, durften wir nacheinander verbrennen. Ein ganz besonderer Tag ging für uns zu Ende, die Nacht war ruhiger, als die letzte.

Am nächsten Morgen war es schon so weit, die letzten Koffer wurden gepackt und die Zimmer sauber gemacht. Wir gingen ein letztes Mal in der Jugendherberge frühstücken. Nach dem Frühstück stiegen wir schon in den Bus und fuhren zurück zur Schule. Wir waren gegen 13 Uhr in der Schule und anschließend fuhren und gingen wir nach Hause. Wir waren fest entschlossen, diese Fahrt der Schulgemeinschaft zu präsentieren, weil wir es als unsere Aufgabe erachten, dass diese Grausamkeiten nicht vergessen werden dürfen, wir müssen uns erinnern! Sowas darf sich einfach nicht wiederholen. Wir wollen Frieden und in Frieden auf dieser Erde leben.

Bilder unserer Fahrt gibt es hier: Video Bergen Belsen
25.11.2022 - HINWEIS: Das Video mußten wir wegen einer Urheberrechtsbeschwerde leider vorläufig vom Netz nehmen.

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