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Wenn Lernen Spaß macht: IGS.
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Gesellschaftslehre Geschichte Kunst Sekundarstufe II Qualifikationsphase Oberstufenprofil Kultur.Geschichte(n) Oberstufenprofil Verantwortung & Identität Jahrgang Abi22

Einweihung des Mahnmals für im Jahr 1924 ausgeschlossene jüdische Sportler*innen auf dem Vereinsgelände OSC

Am Dienstag, 9. November 2021 enthüllten Schüler*innen des 12. Jahrgangs gemeinsam mit Schüler*innen des Gymnasiums Bad Iburg auf dem Vereinsgelände des größten Osnabrücker Sportvereins, dem OSC, ein Mahnmal für jüdische Sportler*innen, die im Jahr 1924 aus dem Osnabrücker Turnverein (OTV), einem Vorgängerverein des Sportclubs, ausgeschlossen wurden. Initiiert und gemeinsam umgesetzt wurde dieses Mahnmal durch Schüler*innen beider Schulen im Nachgang zu ihrem preisgekrönten Beitrag beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten.

Im Rahmen eines schulübergreifenden Projekts haben sich Johanna Lamm und Jael Zündorf (Jg. 12) gemeinsam mit fünf Schülerinnen vom Gymnasium Bad Iburg (Gina Lüdecke, Jana Lüdecke, Maria Papenbrock, Lea Puke und Maylin Tepe) mit der Ausgrenzung jüdischer Sportler*innen aus dem OTV beschäftigt, explizit mit der Sportlerin Lea Levy. Betreut wurden die Schülerinnen von Henrik Radewald und seinem Iburger Kollegen Jan Müller.

Aus dem Wettbewerb hervorgegangen war eine Kooperation mit dem OSC. Ziel der Zusammenarbeit war es, einen Gedenkort auf dem Gelände des Vereins zu errichten, der an alle jüdischen Sportler*innen erinnern soll, die im Jahr 1924 ausgeschlossen wurden. Die künstlerische und praktische Umsetzung erfolgte schließlich unter der Anleitung des Meller Bildhauers Bernd Obernüfemann in einer Workshopwoche vom 27. September bis zum 2.Oktober 2021 in den Kunsträumen des Gymnasiums Bad Iburg. Neun Schüler*innen aus den Kunstleistungskursen (Jg. 12 und 13) und drei Kunstlehrerinnen der beiden Schulen haben in nur wenigen Tagen den zuvor in einem schulübergreifenden Wettbewerb ausgewählten Entwurf umgesetzt und die Gedenkskulptur von Grund auf erbaut. Von Steien der IGS Osnabrück haben die Schüler*innen Muriel Brockes, Emilie Jung, Leon Lülf und Mia Timmermeister (KuGe-Profil, Jg. 12) an der Gedenkstätte gearbeitet und wurden von ihrer Kunstlehrerin Mirja Twyrdy unterstützt.

Das Mahnmal erinnert in seiner Konzeption an einen Turner auf einem Pauschenpferd. Die turnende Figur soll stellvertretend für alle ausgeschlossenen jüdischen Sportler*innen stehen. Der Sockel, auf dem die Figur „turnt“, ist durch einen Riss gekennzeichnet, welcher – der für den Entwurf verantwortlichen Schülerin Gina Tepe aus Bad Iburg zufolge – sowohl für den Bruch in der damaligen Gesellschaft als auch für den persönlichen Einschnitt im Leben der jüdischen Sportler*innen stehe. Der Davidstern, die Jahreszahl 1924 und die hebräische Schrift (übersetzt: In Gedenken an alle jüdischen Sportlerinnen und Sportler) auf dem Sockel verorten das Mahnmal im historischen Kontext.

Das Mahnmal wurde am Dienstag, 09. November 2021 auf dem Gelände des OSC (Kreuzung Hiärm- Grupe- Straße/ Ohnesorgstraße) enthüllt und eingeweiht. Nach einer Begrüßung von Thomas Levien, Vorstandsvorsitzender des OSC, berichteten die Schülerinnen Johanna Lamm und Emilie Jung gemeinsam mit zwei Schülerinnen aus Bad Iburg über die Genese und den Entstehungsprozess der Gedenkstätte. Anschließend kamen mit Michael Grünberg (Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Osnabrück) und Dr. Hermann Queckenstedt (Leiter des Diözesanmuseums und stellvertretender Vorsitzender der Herrenteichslaischaft) bedeutsame Unterstützer des Projekts zu Wort. Michael Grünberg betonte in seinem Redebeitrag die Notwendig der Aufarbeitung der Geschichte, um die schrecklichen Verbrechen der Nationalsozialisten und anderer antisemitischer und antidemokratischer Gruppen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Dr. Queckenstedt verstand die Aufstellung des Mahnmals als einen gelungenen Beginn der Aufarbeitung der Vereinsgeschichte des OSC, die noch zu füllende Leerstellen aufweise. Herr Grünberg und Dr. Queckenstedt bedankten sich bei den Schüler*innen, die mit ihrem Projekt einen bedeutsamen Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet hätten.

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