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Wenn Lernen Spaß macht: IGS.
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Schüler*innen vereinen Theater und Nachhaltigkeit

Mit ihrer eindrucksvollen Performance "Circulate" regen Schüler*innen zum Nachdenken über Nachhaltigkeit und den Umgang mit Ressourcen an.

Helene Gayer, Riya Heipel (beide Jg.12) sowie Ali Merhi und Joel Soth (beide Jg. 9) setzten mit ihrer Performance "Circulate" im Rahmen des vom Theater Osnabrück ausgerichteten Festivals "CircleZeit" (23.-27.9.2024) ein deutliches Zeichen gegen die Konsumgesellschaft. Unterstützt von den Stadtensembles Jung und Jugend nahmen sie das Publikum mit auf einen außergewöhnlichen Rundgang durch das Theater am Domhof. Im Fokus standen dabei die Themen Kreislaufwirtschaft, Überfluss und Nachhaltigkeit. Das Festival, finanziell gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), wollte Alternativen zum gängigen Wachstumsdenken aufzeigen und zum Nachdenken anregen. Von schulischer Seite begleitet wurde das Projekt von Frau Kirkesler und Herrn Radewald.

Die Aufführung begann im Marmorfoyer des Theaters, wo die Schüler das Publikum mit einem eindringlichen Monolog aus acht Kehlen begrüßten. Dieser forderte dazu auf, nicht gedankenlos den gewohnten Wegen zu folgen, sondern sich aktiv mit den Folgen des eigenen Handelns auseinanderzusetzen. Schon hier wurde klar, dass die Performance mehr sein wollte als eine bloße Darstellung – sie lud zum Mitdenken ein.

Besonders eindrucksvoll war eine Szene im oberen Foyer, die die Schüler selbst choreografiert hatten. Wortlos bewegten sich schwarz gekleidete Menschen mit Aktenkoffern durch den Raum, ihre Gesichter blieben leer und ausdruckslos. Die pantomimische Darstellung sollte auf die Entmenschlichung in der modernen Arbeitswelt hinweisen. Monotone Bewegungen, die immer wiederholt wurden, symbolisierten den Verlust von Individualität und Kreativität im Arbeitsalltag.

Der Rundgang führte das Publikum weiter hinter die Kulissen des Theaters. Im Herrenkostümfundus setzten die Schüler*innen ein weiteres starkes Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Ein Monolog aus dem Off erzählte aus der Sicht eines alten, aber noch funktionalen Kleidungsstücks, das aufgrund veränderter Modetrends seinen Wert verloren hatte. Diese Szene verdeutlichte die Absurdität des Konsumverhaltens und den Drang, immer das Neueste besitzen zu müssen.

Auch das Thema Überfluss wurde in der Requisite des Theaters thematisiert. Hier zeigte die Performance das luxuriöse Leben einer Gesellschaft, die sich keine Gedanken über Nachhaltigkeit macht und immer wieder neuen Trends hinterherläuft. Der Überfluss wurde als ein nie endendes Karussell dargestellt, das nur durch den Drang nach noch mehr und noch besserem am Laufen gehalten wird.

Zum Ende der Aufführung traten die Darsteller*innen mit dem Publikum in direkten Kontakt. Auf der Treppe vor dem Theatereingang wurden den Zuschauer*innen Fragen zu ihrem eigenen Konsumverhalten und ihrer Verantwortung für die Umwelt gestellt. In einer symbolischen Aktion sollten sie nach jeder Frage einen Schritt vor oder zurück machen, je nachdem, wie sie ihr Verhalten selbst einschätzten. So wurde jede Zuschauer*in aufgefordert, sich der eigenen Rolle im Umgang mit Ressourcen bewusst zu werden.

Der Rundgang endete schließlich wieder im Marmorfoyer – jedoch hatte sich etwas verändert. Während die Darsteller zu Beginn der Aufführung alle in Schwarz gekleidet gewesen waren, trugen sie nun bunte, recycelte Kostüme. Dies sollte den Wandel und das Potenzial der Kreislaufwirtschaft verdeutlichen, die im Mittelpunkt der gesamten Performance stand. Die Schüler*innen zeigten damit, dass Veränderung möglich ist, wenn man bereit ist, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Wege einzuschlagen.

Mit "Circulate" gelang es den Schüler*innen, nicht nur das Theater als Raum zu nutzen, sondern auch das Publikum emotional und intellektuell zu erreichen. Die Performance stellte nicht nur Fragen zu Konsum und Nachhaltigkeit, sondern forderte auch aktiv zum Umdenken auf. Sie bewies eindrucksvoll, dass Theater eine starke Stimme im gesellschaftlichen Diskurs sein kann.

Weitere Informationen zum Theaterfestival: www.theater-osnabrueck.de/partizipation/circlezeit/

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